Freitagabend, nix los, also Fussballspiel in der Umgebung suchen. Eindhoven 
sollte es dann doch werden. Am Freitag, 27.01.12 stand das Spiel PSV gg Arnheim 
an. Anstoss 20 Uhr. Eindhoven liegt ca. 80 Autominuten von Dortmund entfernt, 
also eine Entfernung die unter der Kategorie „kann man mal machen“ fällt. 
Das Organisieren der Karten für Spiele der niederländischen Eredivisie ist 
immer ein Akt für sich. Da sich der Holländer in der eigenen Liga mal gerne was 
vors Fressbrett kloppt und feindliche Beziehungen zu mehreren Clubs an der 
Tagesordnung sind, hat man dort vor einigen Jahren die sogenannte Clubcard 
eingeführt. Wer Karten für seinen Club kaufen will, benötigt so eine Karte. Die 
wird von den Clubs höchst unterschiedlich vergeben. Bei manchen Clubs kostet so 
eine Karte nichts, andere wiederum nehmen ein paar Euros. Fakt ist, dass bei 
Risikospielen ohne Clubcard nichts geht. Und in der Liga ist so fast ziemliche 
jedes Spiel ein Risikospiel. Es gibt nur ganz wenige Partien, die nicht so 
eingestuft sind und für die kann man dann nur Tickets kaufen, wenn man zumindest 
eine niederländische E-Mailadresse hat. Als Ausländer hat man aber die 
Möglichkeit, bei den Clubs anzufragen, ob sie einem Karten für ein Spiel auch 
ohne Clubcard geben oder man beantragt halt für einen Club selber eine. Bei den 
meisten Clubs, besonders in Grenznähe, funktioniert es aber mit einer netten 
E-Mail. In Eindhoven haben sie für solche Fälle extra ein Paket im Angebot. Dort 
kann man eine Eintrittkarte für ein Spiel in Verbindung mit einem 
Verzehrgutschein (10 €) und einem Gutschein für den Fanshop (20 €) bekommen. So 
ein Paket, für 60 €,  haben wir schließlich dann auch gebucht. Aber auch da muss 
man Glück haben. Man bewirbt sich und hofft, dass man dann irgendwann eine Mail 
bekommt um die Kohle zu überweisen.
Das Philips-Stadion in Eindhoven liegt mitten in der Stadt und galt einst 
als das modernste in Europa. Knapp 35.000 Zuschauer passen rein. Die Anreise 
verlief recht problemlos, die Parkplatzsuche war allerdings eine 
Herausforderung. Parkplätze existieren dort so gut wie keine. Man ist gehalten, 
sich einen Parkplatz in den umliegenden Wohngebieten zu suchen. Nachdem wir also 
einige male das Stadion umkreisten hatten und eine irgendwo eine kleine Lücke am 
Strassenrand gefunden hatten (Lupo sei Dank!), kamen wir gegen 19.15 Uhr am 
Ticketschalter an, um unsere Pakete abzuholen. Danach gings ab in den Fanshop, 
um die Gutscheine gleich mal an den Mann zu bringen. Der Shop an sich war sehr 
übersichtlich. Neben PSV-Zeugs konnte man auch Trikots von Arsenal, Barca und 
ManU erwerben, dazu noch Fussbllschuhe und sonstiges Trainigszeug. Ins Auge 
sprang uns jedoch gleich das Pyro-Starter-Kit. Hierzulande ist eine große 
Diskussion diesbzgl zu gange, dort konnte man die Knallkörper gleich mit Schal 
und Trikot erwerben – auch mal was. Man muss aber fairerweise anmerken, dass man 
im Stadion nichts von dem Zeug zu sehen bekam. Die Verkäufer im Shop hatten dann 
auch die Ruhe weg. Die Kunden – sofern Holländer – auch. Um 19.50 Uhr wurde da 
noch munter geschwätzt an der Kasse, während wir doch schon recht unruhig in der 
Schlange standen. Am Einlass vorm Block die gleiche Entspanntheit. Mittlerweile 
waren es nur noch 5 min bis zum Anstoss. Als wir dann unsere Karten durch den 
Scanner zogen, leuchtete die Lampe rot – kein Einlass. Man erklärte uns dann von 
offizieller Seite, dass die Karten noch nicht aktiviert sein und wir noch ein 
paar Minuten warten sollten. Wie gesagt, 5 min bis zum Anstoss…Man lies uns dann 
doch ohne Scanner rein und wir hechteten in den Block. Wir sassen in einer der 
Ecken, direkt schräg über der Fantribüne vom PSV, wo auch schon einiges an 
„Potenzial“ erkennbar war (Stiernacken, Glatze). Das Stadion war fast voll. 
Gästefans gab es wohl auch. Das waren aber maximal 50, vielleicht 100, schwarz 
gekleidet und das ganze Spiel über nicht hörbar. Ok, wir vermuten einfach mal, 
dass es Gäste waren.
Das Spiel begann ganz munter. PSV, immerhin unter den Top 3 vor dem Spiel 
(mittlerweile 1.) und nach dem Fast-Kollaps 2010 wohl wieder etwas konsolidiert, 
Arnheim im Mittefeld dümpelnd und mittlerweile auch an einen Großinvestor mit 
Visionen verkauft, begann wie man es von holländischen Teams gewohnt ist: 
technisch gut. Dazu kam dann noch ein gesunder körperlicher Einsatz auf beiden 
Seiten , so dass das Spiel eigermaßen unterhaltsam war. Große Namen wie einst, 
sucht man allerdings in beiden Teams vergeblich. Die Zeit scheint irgendwie 
vorbei. Die Stimmung war alles andere als elektrisierend. Es kam irgendwie 
nichts von der Tribüne. Mal ein loses anfeuern, aber keine Akkustik, die einen 
jetzt umhaut und das, obwohl das Stadion für eine geile Atmosphäre wie 
geschaffen ist. Tempo und Spieldisziplin fehlten beiden Mannschaften allerdings 
doch. Das Tempo ist nicht zu vergleichen mit unserem und beide Mannschaften 
spielten quasi ohne defensives Mittelfeld. Zudem war das Rezept, die gegnerische 
Abwehr zu knacken, immer das gleiche: beide Seiten versuchten munter in die 
Schnittstellen zwischen Innen- und Außenverteidigung zu spielen. Immer und immer 
wieder. Das war natürlich einladend für gute und viele Torchancen. Mitte der 
ersten Hälfte fiel dann auch das 1:0 für den PSV. Arnheim wurde irgenwie 
merklich schwächer. Das 2:0 folgte dann mitte der Zwoten. Als das Spiel 
entschieden schien und Arnheim sich ergeben zu haben schien, machten die 10 min 
vor Ende doch noch den Anschlusstreffer und konnten sich danach auch noch ein 
paar gute Chancen erspielen. Das 3:1 folgte dann in der Nachspielzeit. Richtig 
Feuer kam nur rein, als sich irgendein ehemaliger PSV-Spieler für Arnheim 
warmlief. Da tickte der Block unter uns förmlich aus. Hintergründe haben wir – 
außer seiner PSV-Vergangenheit – noch nicht herausgefunden. Dann war Schluss und 
man schunkelte typisch holländisch auf der Tribüne zu irgendeinem 
Schlager.
Die Verpflegung im Stadion ist recht übersichtlich. Es gibt typisch 
hölländisches Pils (Bavarian)… und Frikandel. Die Preise sind ungefähr so wie 
hier. Für unsere 2x 10 € Verzehrgutscheine gabs also 5 Pils.
Danach gings recht entspannt nach Hause. Dumm nur (für Marcel), dass die 
Rasstätten und Tanlstellen in Holland kein Pils verkaufen und es an der A40 in 
Deutschland ebenfalls keine Tränke gibt…  
Fazit: gerne wieder.
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Schwarzgelbe Grüße von: Holger & Marcel