Freitagnachmittag und ich habe sturmfrei. Also schnell mal den Spielplan 
gecheckt und siehe da, nix los in der Umgebung. Länderspiel und DFB-Pokal sei 
Dank. Nur Regionalliga in Velbert, Oberliga in Gütersloh oder 2. Liga in Holland 
bieten ein paar Spiele an. Ok, ich entscheide mich gg 18 Uhr bei supersonnigen 
30 Grad und ohne Klima-Anlage ins Auto zu steigen und nach Holland zu 
fahren.
Ziel ist Helmond, genauer gesagt Helmond Sports. Die spielen an dem Abend 
um 20.00 Uhr gegen die Weltauswahl von Almere City FC. Holländische Liga vor den 
Toren von Eindhoven, ca. 1,5hvon Dortmund entfernt. 
Helmond ist in der letzten Saison knapp am Aufstieg in die Eredivisie 
vorbei geschrammt, Almere hat irgendwo im Mittelfeld abgeschlossen. Aber, im Tor 
von Almere steht seit dieser Saison ein gewisse Denis Gentenaar. Also, irgendwo 
habe ich einen Bezugspunkt gefunden. Die Fahrt verlief – trotz Sperrung der A40 
– problemlos. Geparkt wurde kostenlos direkt vorm Stadion. Das Stadion fasst 
knapp 4.500 Zuschauer und besteht aus 3 überdachten, kleinen Sitzplatztribünen. 
Der Gästeblock ist, typisches holländisch, gesichert wie der F*****-Bunker und 
befindet sich in der hinterletzten Ecke des Stadions. Hinter dem Tor im Süden 
gibt es keine Tribüne. Hier grenzt das Stadion an die Gärten einer 
Reihenhaussiedlung ist durch eine hohe Hecke getrennt. Die findigen 
Häuslebeitzer haben sich aber scheinbar eine Art Plato in die Gärten gebaut, so 
dass man auch dort vereinzelt Personen sehen konnte, die sich das Spiel bequem 
auf Heckenhöhe vom eigenen Grundstück anschauten. Mit Dosenbier in der Hand 
versteht sich. Ich kaufe mir aber ne Karte für Höhe Mittellinie, für 13,50 €. 
Das Stadion war einigermaßen besucht. Schätze mal so knapp 3.500 Leute waren da. 
Stimmung war naja. Es gab einen Ultra-Block, bestehend aus ca. 100 Personen die 
da ein bisschen Radau machten und auch ein paar Fahnen schwenkten. Mitte der 
ersten Hälfte gabs dann ne nette Pyro-Einlage aus den Vorgärten, die im Stadion 
entsprechend gewürdigt wurde. Danach beschränkten sich die Vorgärtner nur auf 
provozieren des Gästeblocks, der direkt an die Gärten angrenzte. Auch 
nett.
Das Spiel war niveauvoll wie ein Regionalliga-Spiel. Typisch holländisches 
4-3-3, mit wenig Körpereinsatz, wenig Tempo. Technisch jedoch ganz ok. Ein 
kantiger, unbeweglicher Stürmer vorne drin und der liebe Gott hilft, dass die 
Bälle irgendwie zu ihm kommen. Bekannte Namen sucht man vergeblich. Außer Denis 
Genetnaar kenn ich zumindest keinen. Das Spiel geht mit 1-0 für Helmond in die 
Halbzeit, weil deren deutscher Mittelstürmer (immerhin vom Weltklub Sportfreunde 
Lotte gekommen) den Ball ins Tor schiebt. Die Zweite Hälfte kommt nicht wirklich 
in Gang. Almere macht wenig, Helmond traut sich nicht. Aus dem nichts fällt der 
Ausgleich. Dann drückt Helmond doch ein wenig. Gentenaar holt einen Schuß aus 
nächster Nähe aus dem Winkel – ok, sagen wir mal, seine Fäuste wurden 
angeschossen. Kurz drauf, 81.min, zappelt das Leder aber dann doch noch mal im 
Netz. 2-1 Helmond. Und was macht der Holländer? Er flippt ca. 2min nach dem Tor 
aus, singt seine komischen Schlagerlieder – und macht sich auf dem Heimweg 5 min 
vor Schluss. Und das, obwohl das Spiel ja jetzt noch mal richtig hektisch wird. 
Almere schmeißt alles nach vorne, Helmond kontert. Jetzt wird es dramatisch, 
aber 50% der Leute verlassen schon mal ihre Plätze. Verstehe das wer will.
Nach dem Spiel alles locker. Gemütlich zum Auto gehen und ohne Stau nach 
Hause fahren. Umso unverständlicher der hektische Aufbruch der Heimfans.
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Schwarzgelbe Grüße von: Holger