Nord- und mittelamerikanische Champions League - 
Viertelfinale: San Jose Earthquakes gegen Deportivo Toluca.
Wir quälen 
uns durch den Verkehr. Statt 45 Minuten brauchen
 wir eine Stunde länger. Vor uns liegt das Buck Shaw Stadium. Ja wo denn
 eigentlich? Weder auf der Autobahn noch auf den anderen Straßen sind 
irgendwelche Schilder. Irgendwann sind dann doch einige Menschen auf den
 Straßen und auch ein paar Polizisten. Da nicht
 mehr viel Zeit ist, nehmen wir den nächsten Parkplatz mit dem Schild 
"$5 all day" und bezahlen 15 Piepen. Und das war noch der günstigere. 
Ein paar rot-weise Mexikaner teilweise mit Poncho laufen neben uns her. 
Im Stadion noch schnell ein paar Pommes mit Hähnchenschnipsel
 für 10 $ und ein großes Bier für den gleichen Kurs. Hört sich teuer an,
 ist es aber nicht: das große Bier sind über 0,7 l. Da ich mir nicht 
sicher bin, wie hoch die Promillegrenze ist, frag ich, ob ich wohl als 
Autofahrer so ein großes Bier trinken kann. Antwort:
 "In Amerika sollte niemand trinken und fahren." Ich will ja auch erst 
trinken und dann fahren! Die Tante hat jedenfalls ihren Job verfehlt.
Wir sitzen auf Bänken im "Supportes Block". Etwa wie daheim auf 11. 
Neben uns dann tatsächlich die Supporter, die auch das ganze (!) Spiel 
singen und mit Fahnen wedeln. Sogar einen "Echo Song" wie bei uns gibt's
 mit „Earth“ und „Quakes“. Außer im Block neben
 uns sitzen alle Fans gemischt. Viele haben die blau-schwarzen 
Vereinsfarben an oder eben rot-weiß. Ich bin schwarz-gelb. Alles ist 
sehr friedlich. Es gibt auch ein paar Ordner und etwa genauso viele 
Popcornverkäufer. Das Stadion fasst sage und schreibe 10300
 Zuschauer. Eine Ansage, wie viele da sind, gibt es nicht. Es hat eine 
lustige Form: Wenn man das mit dem Westfalenstadion vergleicht, fehlen 
Block 15 und Südost sowie die komplette Nordtribüne inkl. Ecken. Das 
Spiel ist so mittel, doch offenbar bringt die
 Kabinenpredigt was. Die Führung liegt in der Luft, aber das Tor machen 
die anderen. Einmal kurz hört man dann mindestens ein Drittel der 
Zuschauer "Toluca, Toluca" rufen. Sonst null Support von denen. Als 
Antwort gibt's von einem "show us your greencard".
 Allerdings Unsinn, da auch die Heimfans überwiegend Mexikaner sind. 
Klar, die Amis gucken ja eher Football oder Baseball. Ein paar Fans 
hauen dann auch kurz vor Schluss ab, aber nur wenige. Das hätte auch 
keinen Sinn gemacht, denn die Quakes machen tatsächlich
 in der 94. Minute den Ausgleich. Die Fans ziehen sich die T-Shirts aus 
und wedeln damit. Ende. Und das schon um kurz vor neun. Das wünsche ich 
mir mal daheim...
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Schwarzgelbe Grüße von: Steffi & Manuel