Sonntag, 2. November 2014

Auf St. Pauli brennt (immer) noch Licht!

DFB-Pokal, 2 Hauptrunde, 28.10.2014
FC St. Pauli – BVB
Millerntor-Stadion, 29.063 Zuschauer, AUSVERKAUFT 

Bei strahlendem Sonnenschein ging es für Nicole und mich am frühen Dienstag Nachmittag auf die Autobahn gen Norden. Dabei konnte uns bei unserem Ziel weder der ein oder andere Stau, noch die Vollsperrung des Kamener Kreuzes aufhalten und so erreichten wir am späten Nachmittag unser Hostel mitten auf der sündigen Meile. Kurz eingecheckt und schon gab es das erste leckere Beruhigungsmittel an der Bar. Das der Name ASTRA-Arschkalt an diesem Abend noch ganz besonders deutlich werden würde, konnte noch keiner ahnen…

Von der Niederlage am vergangenen Samstag reichlich verunsichert ging es zeitig Richtung Stadion, Nicole hatte noch eine alte Dortmunder Schulfreundin aufgetan, die trotz Exillebens in Hamburg der Borussia die Treue gehalten hatte und mit ihrem Fanclub auf der Reeperbahn vorglühte – dieser Fanclub entpuppte sich dann als BVB-Fanclub Meschede, mal wieder ein Zeichen, wie klein die Welt ist.

Leider hatte die Absprache mit Kulla/Chrissy und Carsten/Verena über Treffpunkt und Zeit nicht wirklich funktioniert und so wussten wir nicht, ob wir überhaupt jemanden aus den eigenen Reihen treffen würden. Besonders bitter auf dem Weg zum Stadion: Wir wurden von zahlreichen HSV-Fans aufgeheitert und darin bestärkt, Pauli aus dem Pokal zu schießen. Sogar die Security am Gästeeingang wünschte uns Glück und Erfolg!

Im Stadion angekommen stießen wir direkt mit Carsten und Verena zusammen, so dass wir das Spiel als 4er-Block in Angriff nehmen konnten. Die Gästetribüne des Millerntorstadions ist nur noch ein Erdhügel für die Stehplätze und eine Gerüstkonstruktion als Sitzplatztribüne – unterbaut mit allerlei provisorischen Verkaufsständen für Bier, Bratwurst und natürlich auch für leckere Fischbrötchen. Die Nahversorgung ging schnell und freundlich, so dass der ausreichende Nachschub von ASTRA zu jedem Zeitpunkt des Spieles gesichert war.

Hoch erfreut über die provisorische und altertümliche Atmosphäre suchten wir uns Plätze auf der reichlich überbelegten Stehplatztribüne – die Sitzplatzgäste hatten uneingeschränkten Zugang zum Stehplatzbereich. Die Plätze die wir fanden, war nicht die Besten und vor allen ging dort ein Wind, der jedes normale ASTRA schnell zu einen Arschkalt mache und den gesamten Abend zu einer kleinen Herausforderung, was man an Kälte so verträgt im Herbst 2014.

St. Pauli erwies sich als guter Gastgeber, spielte vor dem Einlaufen sogar Dortmunder Liedgut über die Stadionanlage, präsentierte eine klasse Choreographie und auch so konnten wir uns Rund um Spiel und Stadion jederzeit guten Gewissens bewegen und aufhalten. Das die Mannschaft uns dann noch gastfreundlich drei Tore machen lies wirkte auf alle Anwesenden sehr befreiend und so konnten wir nach dem Spiel freude- und astratrunken das Stadion verlassen und Richtung Reeperbahn schweben – nicht jedoch ohne vorher Kloppo und seine Truppe nur wenige Meter von uns entfernt beim Feiern zu beobachten.

Auf dem Weg zur Reeperbahn sind wir dann sogar noch Sabrina von den Sailors begegnet und so konnten wir unsere Freude noch mit einem weiteren bekannten Gesicht teilen! Auf der Reeperbahn angekommen, haben wir in der Pyjama Bar noch das ein oder andere Bier auf den Sieg getrunken und die erfolgreiche Wiederbelebung unserer Borussia gefeiert!

Nach einer kurzen Nacht haben Nicole und ich uns dann wieder auf den Weg in die Heimat gemacht. Kurzer Stopp am Hafen – ohne geht es in Hamburg einfach nicht – und die Rückfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Besondere Erkenntnis am Rande: Das Spiel gegen den BVB war das letzte Spiel vor der alten Nordtribüne (oder was davon noch übrig war) am Millerntor. Die Tribüne wird abgerissen und als letzte der 4 Tribünen neu gebaut. Damit waren wir auch an einem für das Millerntor Stadion dabei und konnten als letzt Fans nicht nur auf staubigen Naturstufen à la Rote Erde stehen, sondern auch zwei von 4 Flutlichtmasten waren noch im Einsatz und haben einen Hauch Nostalgie durch das Stadion wehen lassen (die wehte allerdings kräftig und kalt…).

Tolles Stadion, tolles Spiel und klasse Gastgeber – gerne wieder auswärts in Hamburg, nahe der Reeperbahn!

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Schwarzgelbe Grüße von
: David