Samstag, 22. November 2014

Da, wo die Puppen immer tanzen



Augsburg stand schon lange auf unserer Tour-Agenda, nur meinte es der Spielplan in den vergangenen Saisons nie gut mit uns. In dieser Saison sollte es also klappen mit einer schönen Tagestour. Entsprechend groß war auch die Vorfreude und die Reisegruppe füllt sich fast täglich. Entsprechend groß war auch die Enttäuschung, als die DFL meinte, das Spiel auf einen Freitagabend legen zu müssen. Verstehe das wer will. Schnell war klar, das Augsburg auch in dieser Saison wieder nix werden sollte. Naja, nur Marcel und Holger blieben hartnäckig.

Die Anreise gestaltete sich fast konspirativ. Da NRW noch mit Ferien beschäftigt war, war die schnelle Zugverbindung über Frankfurt schnell im nicht mehr zahlbaren Bereich. Passte aber ganz gut, da Marcel ohnehin in Bonn in den Zug steigen musste und Holger dank terminlicher Verpflichtungen von Koblenz anreisen musste. Also, wie gemalt! Die Deutsche Bahn zeigte sich mal wieder von ihrer besten Verspätungsseite, was unserer Pilslaune aber erst mal keinen Abriss tat. Der erste Zugwechsel war für Stuttgart geplant. Dank ordentlicher Verspätung und Meldungen über einen vermeintlichen Personenschaden auf der Streck, lies uns die nette Zugbegleiterin bereits in Mannheim wechseln. Sollte aber auch nix bringen und hatte nur den Vorteil, dass wir unser Pfand gegen neues Pils eintauschen konnten. Den Betrag am Bahnhofkiosk von 12,04 € konnten wir in letzter Sekunde geistesgegenwärtig noch dank zweier Duplos in 12, irgendwas-ohne-null4 abwandeln…

Am Gleis trafen wir dann noch auf Gerrit, einen Auswärtsfahrer aus dem Kreuzviertel, der sich kurzerhand unserer Reisegruppe anschloss. Sein Weg führte über Augsburg nach Salzburg, wo er sich am anderen Tag noch zwischen einem Spiel der Austria und der Brause entscheiden wollte. Schnell konnten wir seinen Überlegungsprozess mit ein paar Pils unterstützen, als dann auch endlich der Zug nach Augsburg eintraf. Die Verspätung war nun ordentlich, aber noch nicht im roten Bereich. Viel durfte allerdings nicht mehr passieren…

Im Zugabteil stiegen wir gleich zu einer Geschäftsfrau (von BMW) ins Abteil und Holger wies die Dame gleich mal zur Begrüßung darauf hin, dass jetzt die pöbelnden Hooligans zusteigen würden. Die gute Frau dürfte ziemlich überrascht gewesen sein, dass wir uns fast ausschließlich mit unserem Gast über Studium, Karriere und sowas unterhalten haben – trotz mittlerweile schon ordentlicher Schlagzahl.

19.30 Uhr rollte unser Zug dann in Augsburg ein. Schnell noch das Gepäck ins Schließfach und ab mit dem Taxi zur SGL-Arena. Der serbische Taxifahrer erzählte auf der Fahrt mehr von Partizan als vom heimischen Club, pries das alte Rosenaustadion und setzte uns irgendwann in der Pampa vor der Betonschüssel ab. Das Stadion ist jetzt keine Perle und kriegt gleich mal Minuspunkte. Minuspunkt gibt’s zudem, weil es im Gästebereich nur Leichtbier gibt (warum auch immer) - leider erfahren wir das erst, nachdem wir die unselige Stadionkarte vollgeladen haben.

Der Block ist gut gefüllt, der Support wie immer sehr gut. Die Mannschaft tut ihr übriges dazu und geht schnell in Führung. Alles easy. Warum das Ding am Ende so spannend wird, weiß nur die Mannschaft. Egal. 3 Punkte im Sack und ab nach Hause. Wir sehen zu, dass wir schnell vom Acker kommen. Unser Zug fährt zwar in einer Stunde, aber keiner weiß, wie lange das dauert. Der Rückweg mit dem Taxi geht aber fix, sogar so schnell, dass wir vor den Massen noch am Bahnhof zum goldenen M einkehren können. Alles gut. Der Zug zurück ist geschafft. Bis Frankfurt erwartet uns jedoch Promille geschwängertes Hessisch von der aller übelsten Sorte… Man, man.

Marcel ist pünktlich um 6.30 Uhr in Köln, Holger um 08.30 Uhr wieder in Dortmund. Irgendwie ne kranke Tour, aber wie immer sehr geil!


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Schwarzgelbe Grüße von
: Holger & Marcel