19.08.2017 – VfL Wolfsburg vs. Borussia Dortmund 0:3
Der erste Spieltag einer jeden neuen Saison ist immer etwas ganz Besonderes. Nach wochenlanger Dürre rund um das schönste Spiel der Welt zählt man die letzten beiden Wochen vor Saisonstart wie ein kleines Kind vor Weihnachten die Tage, bis der endlich Bescherung ist. Diese Saison sollte dabei schon von den Rahmenbedingungen ganz anders beginnen, führte uns doch der erste Spieltag nicht in das geliebte Westfalenstadion, sondern zu einem Gastspiel ins ungeliebte Wolfsburg. Hinzu kam ein etwas diffuses Gefühl, wie die Mannschaft den Saisonauftakt beschreiten wird. Nach der turbulenten letzten Saison mit Bombenanschlag, teils abenteuerlicher Außendarstellung, Pokalsieg und Trainerrauschmiss verlief die Vorbereitung auch nicht gerade ruhig - Dembélé sei Dank. Dazu noch ein neuer Trainer, neues System und eine ganze Latte verletzter Stammspieler. Man ist schon entspannter in die neue Saison gegangen. Auf der anderen Seite genügte ein neutraler Blick auf den Kader für das WOB-Spiel um zu sehen, dass da trotzdem eine potenziell bärenstarke Visitenkarte im Land des Dieselbetrugs abgegeben werden kann.
Samstagmorgen ging es also los. Nicole aus Hamburg, Horti
aus Warendorf sowie Manolo und Basse aus dem Ruhrgebiet machten sich bei
Sternfahrt auf den Weg. Letztere mussten kurzfristig Ihre Butterfahrt auf der
MS Mittellandkanal stornieren und ganz spießig auf die Bahn ausweichen. Bei mit
liebe geschmierten Brötchen und einem bunten Potpourri an eisgekühlten
Erfrischungsgetränken wurde über die Erwartungen an die neue Saison diskutiert.
Man war sich schnell einig, dass wir dieses Jahr sicherlich ein gewichtiges
Wörtchen um die Meisterschaft mitreden werden – also die gleichen Erwartungen
wie vor jeder einzelnen der letzten 20 Saisons eben. Als wir uns gerade
ausmalten, wie wir dem Dietmar am letzten Spieltag die Schale unter die Nase
halten, wurden wir von der freundlichen Zugführerin jäh in die Realität zurückgeholt:
Aufgrund eines Polizeieinsatzes sei die Strecke zwischen Wolfsburg und Berlin
gesperrt, der Halt Wolfsburg würde daher entfallen. Wir würden über Braunschweig
umgeleitet, Reisende nach Wolfsburg mögen dort bitte umsteigen. So hielten wir
es dann auch und bestritten die letzte Etappe in einem hoffnungslos überfüllten
Regionalexpress. Nicole, die bereits in Wolfsburg angekommen war, informierte
uns derweil, dass man auf uns warten würde, da die Polizei die Gästefans
geschlossen zum Stadion eskortieren möchte. Ganz durchdacht war dieses Vorhaben
der Exekutive nicht wirklich. Während wir im Bahnhof noch in der Schlange für
die Notdurft standen, setzte sich der Kessel in Bewegung. Wir selbst
schlenderten 10min später völlig entspannt und unbehelligt zum Stadion, wo wir
auch auf Horti trafen. Der Einlass ins Stadion verlief völlig chaotisch. Aus
nicht bekannten Gründen waren Einlasskontrollen für den Gästebereich
verschlossen und es rührte sich nichts. Nach 20 Minuten wurden wir dann Zeuge,
wie sich einige unsere Ultras durch einen anderen Eingang offenbar Zugang zum
Oberrang verschaffen wollten. Als Resultat bereitete die Polizei recht rigoros
dem Treiben ein Ende. Irgendwann wurde dann auch unser Einlass geöffnet und wir
waren pünktlich zum Anstoß in unserem Block.

Sei es drum, Borussia hat sich perfekt aus den Startlöchern
katapultiert und grüßt von ganz oben. Kommenden Samstag gegen die Hertha darf
daher gerne genauso nachgelegt werden!
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Schwarzgelbe Grüße von:
Nicole, Horti, Manolo & Basse