Bundesliga, 22.11.14
SC Paderborn 07 – BVB 2:2 (verloren)
SC Paderborn 07 – BVB 2:2 (verloren)
Trotz kleinem Stadion war unsere Reisegruppe mit 09 Mann ab
Dortmund recht groß. In Ostwestfalen warteten mit Benedikt und Thomas noch zwei
weitere Schwarz-Gelbsüchtige auf uns.
Bauern knicken in Ostwestfalen – so bezeichnete mal ein
alter Arbeitskollege und Rot Weiß-Essen-Fan sein Wochenendprogram, was eine
Auswärtsfahrt ins Paderborner Umland nach Verl war. Ganz konform gingen wir mit
diesem Motto nicht, sondern freuten uns einfach auf ein neues Stadion und eine
kurze, aber auf jeden Fall lustige Anreise in heilige Stadt an der Pader.
Leider hatte der DFB die zweijährige Schutzsperre des
Imperators mit der Wahrnehmungsstörung aufgehoben und ihn von der bayrischen
Provinz in die ostwestfälische Provinz geschickt, um mal wieder ein Konzert mit
schwarzgelber Beteiligung zu trällern. Egal, jedem seine Resozialisierung.
Die Anfahrt verlief total reibungslos: Holger erreichte, mit einem 4-3
Auswärtssieg bei Arminia Marten im Gepäck, pünktlich den Dortmunder
Hauptbahnhof, der Regionalexpress nach Hamm (dort mussten wir umsteigen) kam,
trotz angekündigter Verspätung, zwei Minuten zu früh und in Hamm wartete die
Eurobahn einfach nur sehnsüchtig auf Schwarz-Gelbsucht. Alles im Plan für die
Ankunft um 14:09 Uhr in Paderborn. Zudem wurde zu diesem Spiel unsere neue
Blockfahne eingeweiht – wobei „neu“ vielleicht das falsche Wort ist, denn wir
besaßen vorher einfach keine… Entsprechend wurde keine Gelegenheit ausgelassen,
das neue Stück Stoff zu präsentieren.
In Paderborn angekommen, empfing uns gleich eine
Hundertschaft, allerdings durchaus freundlich und hilfsbereit. Der letzte
Shuttlebus wartete förmlich auf uns. Er wartete netterweise sogar so lange, bis
alle ihe Pils auf hatten und die letzten Raucher den letzten Zug genommen
hatten. Das freundliche Sicherheitspersonal machte nette Fotos mit uns – man
fühlte sich durchaus willkommen. Vielleicht war es aber auch nur die
ahnungslose Provinz, die nicht wusste, auf was sie sich da einließ… Egal, war
auf jeden Fall super entspannt.
Vor dem Spiel kursierten Horrorgeschichten zur
Einlasssituation ins Stadion. Anstehen von mindestens 45 Minuten sei normal, so
dass wir ziemlich auf die Tube drückten. Das Stadion in Paderborn ist eines dieser liebevoll
geplanten, architektonisch anspruchsvollen Bauwerke der Neuzeit. Doch im
Gegensatz zum Rheydterhof in der Düsseldorfer Vorstadt, saß hier ein Mann (oder
Frau) mit Ahnung am Reißbrett.
Der Bus fuhr uns direkt auf den eingezäunten Busparkplatz vor den Gästeblock,
wo zu unserem Erstaunen nichts los war. Einzig die Versorgung mit Erfrischungen
ist ausbaufähig. Zum Glück war auf der anderen Seite der Brüstung unsere
Sektion Ostwestfalen, die uns kurzerhand ein paar Pils rüber machte.
Sensationell und noch mal besten Dank für den Support!
Nach dem wir uns aufgeteilt hatten – Zwei Mann mussten in
den Stehblock der Paderborner neben den Gästeblock, 5 Mann in den Gästesitzer
und der Rest in den Gästestehbereich – gingen wir an den gähnend leeren
Bierständen im Stadion zu unseren Plätzen. Leider ist man in Paderborn auch der
Unsitte verfallen, den Gästebereich auf komplett bleifrei zu stellen, so dass
unser Motto für das Spiel „Bratwurst statt Bleifrei“ wurde. Der erste Tiefschlag
an diesem Tag.
Der Gästebereich war pickepacke voll, wie erwartet. Die Paderborner hatten auch
einen gute Support – positiv sei hier zu erwähnen, dass es keinerlei kreative
Fangesänge a la BVB- H****söhne usw. gab. Auch unser Block konzentrierte sich
auf die Anfeuerung der eigenen Elf.
Das Spiel begann und nahm frühzeitig seinen erhofften Lauf.
Zur Halbzeit war die Nummer durch. Gott sei Dank. Der Trend geht klar nach
oben. Das hatte sich die Mannschaft wohl auch gedacht und schaltete vorsorglich
mal ein bisschen runter – wobei das Tempo in der ersten Halbzeit jetzt auch
nicht wirklich hoch war. Defensive stabil halten und alles ist gut. Dumm nur,
dass ausgerechnet das 2:1 nach einem Konter fiel. Aber auch das nahm man eher
mit der Auffassung „Betriebsunfall“ hin, sowohl im Block, als auch auf dem
Platz. Wolfgang, der Bayer mit der kleinen Flöte, hatte dann aber genug von der
Lethargie. Gelb statt Rot für BVB-Fan Bakarlorz, Reus im Krankenhaus und Kevin
– in der Hoffnung endlich den Aus-Knopf für seinen WM-Modus zu finden – ein Tor
aberkannt. Da war er wieder, der Mann der alles sieht und doch anders
wahrnimmt… Trotzdem, auch diese Aneinanderreihung unglücklicher Entscheidungen
war eigentlich kein Anlass zur Sorge. Das Spiel schien im Sack, Paderborn redlich
bemüht, aber ohne Torchance.
Dummerweise gibt es in einem Fußballspiel aber auch Standardsituationen. Unsere
Jungs haben da, besonders bei Ecken, alle Varianten drauf, die der gegnerische
Torwart mit Schnee auf dem Ball, fangen kann. Sogar mit einer Hand, wenn er
wollte. Dummerweise haben unsere Abwehrspieler einen ähnlichen Modus auch bei
Eckbällen des Gegners drauf und so kam, was keiner zu hoffen gewagt hatte. Der
gefühlte 1,40m große Ex-Borusse Saglik (immerhin mal Hoffnungsträger im
UI-Cup-Hinspiel gegen Genk) köpfte den Ausgleich! Toll, habt ihr gut gemacht!
Mit einem Schlag die ganze Euphorie vom Ponyreiten dahin. Die letzten 10
Minuten versuchte man es dann wenigstens noch mal – aber mehr als ein Versuch
kam dabei nicht raus. Die Krönung bzw. logische Folge wäre eigentlich noch der
Paderborner Siegtreffer gewesen, aber da waren die Ostwestfalen einfach nette
Gastgeber und waren frühzeitig mit dem Punkt zufrieden.
Nach dem Spiel hieß es nur, so schnell wie weg zu kommen. Alle Pläne, in
Paderborn noch ein paar Kaltschalen zu nehmen, wurden abrupt über den Haufen
geworfen. Ab zum Bahnhof, rein in die Tanke, jeder Sixpack und ab in den
gähnend leeren Sonderzug nach Dortmund…
Ach ja, so weit ist es nun schon gekommen: auf dem Weg von
der Tanke zum Bahnhof gab es noch aufmunternde Worte von einem SCP-Fan… Nette
Geste, trotzdem gewöhnungsbedürftig.
Fazit: Keine Ahnung, was man schreiben soll. Frustriert,
überflüssig, wo soll das enden?
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Schwarzgelbe Grüße von: Holger