23.08.2015 FC Ingolstadt 04 – BVB 0:4
Sonntagsspiel sind schon ein Dorn im Auge eines jeden
Auswärtsfahrers. Sonntags irgendwo in der bayrischen Pampa bei einem
traditionsbeladenen Neuling in der Liga sind dann noch mal die Schaumkrone auf
dem Pils…
So klingelte der Wecker bereits gegen 4 Uhr an diesem
Sonntagmorgen. Der Bus Richtung Audi-Stadt startete bereits um 05:30 Uhr vom
Dortmunder Busbahnhof. Das erste Hefeteilchen also um 05 Uhr morgens,
eigentlich die Zeit am Wochenende, wenn man das letzte Kaltgetränke vom
samstäglichen Streifzug durch die Gemeinde nimmt…
Nach nur 6 Stunden feuchtfröhlicher Busfahrt erreichen wir
Ingolstadt, d.h. wir steigen irgendwo an einem See aus mit Wald aus. Von Stadt
und Stadion nichts zu sehen. Ein findiger einheimischer Wirt hatte ein paar
Tage zuvor Werbung für sein idyllisches Lokal bei sämtlichen BVB-Fanclubs per
Mail gemacht und so steuerte unser Bus dieses Lokal an. Zugegeben, sehr nett
und urtypisch. Schnell gabs einheimische Kost auf die Gabel und ins Glas.
Schnell kam man auch mit einigen Einheimischen ins Gespräch, die sichtlich
überrascht – aber doch freundlich – vom schwarzgelben Mob bei der mittäglichen
Brotzeit wurden. Fußball und Ingolstadt – das passt nicht. Ja, die Buyern oder
der Club, die sind eigentlich des Ingolstädter Lieblingsclubs. Der FCI läuft
nebenher, weils gerade bequem ist. Wenn schon Sport aus der Heimat, dann
Eishockey, wo man als amtierender Meister ja auch durchaus erfolgreich ist.
Nach ein paar Pils bzw. Bräu machten wir uns auf den Weg zum
Stadion. Dieses lag fußläufig am Rande des Naherholungsgebiets. Unterwegs luden
wir noch ein paar Kaltgetränke an einem Büdchen nach. „Pottbrause“, wie man
abfällig unseren Wunsch nach Pils kommentierte…

Nach ca. 20 Minuten verließen wir das idyllische Plätzchen
und standen auf einmal mitten in einem Industriegebiet. Die ersten Ingolstädter
bekamen wir nun auch zu Gesicht. Das Stadion konnte also nicht weit sein.
Zwischen Bauhof und Holzgroßhandel tauchte es dann auch auf. Schmuckkästchen
wäre der falsche Ausdruck, architektonisch anspruchsvoll wäre übertrieben und
Flair und Charme suchte man allenfalls auf den Brachflächen davor. Ein
typischer Betonklotz der Marke Gladbach, Hoffenheim usw. Wie übliche, verzichtete
man auch gleich auf die Fanversorgung vorm Stadion. Im Stadion wurde das leider
mittlerweile fast überall übliche alkoholfreie Getränk angeboten. Eine Unart,
die sich besonders in den Stadien der neueren Bundesligaclubs eingebürgert hat.
Die Stimmung der Heimfans war ganz passabel. Irgendwie
merkte man, dass das Spiel etwas Besonderes war. Immerhin das erste
Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte und dann gleich gegen uns. Der Gästeblock
war voll und die Stimmung entsprechend gut. Das Spiel ist schnell erzählt. Nach
abwartender, teilweise zäher erster Halbzeit, folgte der kurze Prozess in
Halbzeit zwei. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung.
Nach dem Spiel stiegen wir gleich aus dem Block stolpernd in
den Bus. Dieser parkte quasi direkt vorm Gästeblock. Die Rückreise verlief
entsprechend. Die trockene Zeit im Stadion musste kompensiert werden. Aber
irgendwann mussten auch wir Tribut zollen und die letzten 100 km gingen wir
schon mal in die Einschlafphase über. Um 01:30 Uhr am Montagmorgen erreichten wir
den ZOB in Dortmund.
Ochsentour, aber sehr geil. Trotzdem, Sonntagsspiele bei
denen man quer durch die Republik reisen muss, muss man nicht immer haben…
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Schwarzgelbe Grüße von:
Holger